8
3
Der Duft nach brauner Butter, nach frischem Schnittlauch, würzigem Parmesan. Echtes Soulfood, das nicht nur den Magen, sondern auch das Herz wohlig wärmt und über so manches seelische Zipperlein hinwegtröstet. Es ist der Duft nach Kindheit, nach Großmutters Küche. Ein Sehnsuchtsort, an dem mit guten Dingen niemals gespart wird. So auch bei den „Schlutzern“. Halbmondförmige Teigtaschen, die zwar für die gesamte Südtiroler Küche typisch sind, in Sexten aber traditionell nicht mit Spinat oder Topfen gefüllt werden, sondern mit fein passierten Kartoffeln – mit Eadeipfl. In liebevoller Handarbeit und mit vollem Körpereinsatz gerührt, geknetet, gewalzt, ausgestochen, gefüllt und schließlich mit geübten Fingerspitzen gepitscht, bevor sie im Salzwasser gegart werden. Spätestens hier zeigen sich die Qualitäten der Köchin oder des Kochs. Wer Schlutzkrapfen und keine Kartoffelcremesuppe mit Nudelteig-Einlage essen will, der sollte sich beim Pitschen ordentlich ins Zeug legen!