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Man könnte es auch so sagen: Die Natur hat sich in Design, Farbgebung und Formation der Dolomitengipfel künstlerisch ausgetobt und war auch nicht kleinlich, was die Größe des Bergmassivs angeht. Sogar der Architekt Le Corbusier zog ehrfürchtig seinen Hut und bestätigte: „Die Dolomiten in Südtirol sind das schönste Bauwerk der Welt.“ Recht hat er! Und ja, die bleichen Riesen der Südalpen wurden tatsächlich „erbaut“. Sie bestehen aus versteinerten Algen- und Korallenriffen, die über Millionen von Jahren im warmen Tethysmeer heranwuchsen, um der Welt schließlich, als das Wasser absank, ihr einzigartiges Gesicht zu präsentieren. Die Dolomiten sind ganz anders, als alle anderen Berge ringsum. Beinahe magisch. Kein Wunder also, dass sich zahllose Sagen und Mythen um die zerklüfteten Türme und Spitzen ranken. Der Abenteurer Déodat de Dolomieu fand bald heraus, was – zumindest aus wissenschaftlicher Sicht – den besonderen Reiz des Massivs ausmacht: es besteht aus besonders magnesiumhaltigem Kalkstein. So wurde Dolomieu zum Namensgeber der Dolomiten, die seither Fans – vor allem Bergsteiger, Abenteurer und Wissenschaftler aus aller Welt anziehen. Kaum ein Südtiroler Postkartenmotiv ohne die bleichen Stars. Kaum eine Urlaubserinnerung ohne Selfie vor imposanter Felskulisse. Eine Naturlandschaft, einzigartig und beeindruckend genug, um den besonderen Status Dolomiten UNESCO Welterbe zu tragen. Völlig zurecht, wie wir finden.